Einkaufszentrum für Südtirol – ja, nein, aber

Nach der Aufregung um die Volksbefragung und dem bevorstehenden Weihnachtsgeschäft werden die Rufe nach einem Einkaufszentrum in Südtirol laut. Auch auf Facebook hat sich eine Gruppe gegründet die eine Diskussion darüber führt.

Interessant sind in diesem Zusammenhang die Forderungen nach „italienischen“ Marken – die nicht dem „deutschen Geschmack“ entsprechen sollen und auch die Äußerung dass man als Jugendlicher dann endlich etwas in Südtirol tun könne – es werde ja nichts geboten. Aber lassen wir diese etwas engstirnigen Bemerkungen außen vor und beschäftigen uns mit der Diskussion und der Anliegen der Initiatoren dieser Gruppe.

Durch eine scheinbare ausgewogene Argumentation versuchen sie den Anschein der Objektivität zu wahren. Das müsste nicht sein, denn es ist offensichtlich dass sie nicht objektiv sind – schließlich ist es eine Gruppe „für ein Einkaufszentrum“. Deshalb sind die Äußerungen bezüglich der negativen Effekte teilweise als lächerlich, andere Äußerungen finde ich aber Problematisch:

  • Kaufkraft des Volkes wird erhöht
    Die Kaufkraft wird erhöht. Die meisten Artikel welche in Einkaufszentren angeboten werden sind nicht billiger als vergleichbaren Läden. Dies gilt besonders für die großen Ketten. Benetton Kleidung kostet im Einkaufszentrum genausoviel wie außerhalb. Lebensmittel sind kein wirkliches Thema bezüglich Kaufkraft, denn noch nie kosteten die Lebensmittel so wenig wie heutzutage. Also bleiben noch Investitionsgüter (wollen wir sie mal so nennen). Brauchen wir da extra ein Einkaufszentrum? Möbel gibt es schon (Avanti), Elektronikartikel sind bei lokalen Händlern noch günstiger als beim Mediamarkt – oder man kauft sie online. Für Kosmetika und ähnlichen Artikeln gibt es bereits Discounter – und glaubt mir, die Preise werden dem lokalen Gefüge angepasst. Das heißt wenn die Windeln hier 5x so teuer sind wie in Österreich, dann werden sie halt für 4x so teuer angeboten.
  • Tausende neue Arbeitsplätze werden in Südtirol erschaffen
    Es werden kaum mehr Arbeitsplätze geschaffen als zerstört werden. Das war schon immer ein Nullsummenspiel
  • Zentrale Lage
    Ist im direkten Widerspruch wie normalerweise Einkaufszentren geplant werden. Diese sind auf der grünen Wiese mit Autobahnanbindung und güstigen Kosten für Baugrund. Ein Einkaufszentrum in zentraler Lage ist am Ende genauso teuer wie die Boutiqen. Um es noch besser auszudrücken. Schon heute können sich nur große Ketten (Benetton usw) in zentraler Lage in den Städten halten – die Mieten sind zu hoch.
  • Kaufleute, welche die Tante Emma-Läden in den kleinen Dörfern haben, werden ihr Warensortiment anpassen müssen und in Zukunft sich mit weniger Geld und mehr Arbeit begnügen müssen und es entsteht endlich SOZIALE GERECHTIGKEIT!!
    Soziale Gerechtigkeit indem die Tante-Emma-Läden ihr Sortiment anpassen? Na bitte. Ich kenne Gegenden in Deutschland die durchaus so „ländlich“ aufgebaut sind wie Südtirol. Dort gibt es Einkaufzentren und dort haben diese dazu geführt, dass in Dörfern mit 2000 Einwohnern „überhaupt kein Geschäft“ mehr existiert. Zum Brotkaufen muss man sich ins Auto sitzen und 15 km fahren – oder zur Tankstelle – dort kostet es dann halt 3x soviel. Interessant ist natürlich auch, dass ein Einkaufszentrum, wenn es allein der Platzhirsch ist sehr schnell die Preise wieder hochschreibt, wenn die Konkurenz ausgemerzt ist. Extreme dieser Art kennt man aus den USA (Stichwort Walmart) aber auch in Europa ist diese Vorgangsweise nicht unüblich.Was das Sortiment angeht – Kaufhäuser mit breitem Sortimentsangebot wie COIN und Standa gibt es schon lange – und alle haben Probleme. Kleine Kaufläute haben eine begrenztes, aber auf ihre Kundschaft zugeschnittenes Sortiment. Das Einzige das uns immer stutzig macht ist, dass die gleichen Waren beim kleinem Laden immer tuerer sind als im großen Supermarkt. Das hat viele Gründe und wir sind uns dessen bewußt, aber wir fühlen uns übers Ohr gehaut. Um dies zu verhindern könnten die kleinen Kaufleute sich vermehrt auf Produkte konzentrieren die vom Kunden gewünscht sind UND nicht im großen Supermarkt zu finden sind. Ich rede da von lokalen Produkten. Bauernmärkte haben immer mehr Erfolg und ein Einzug der lokalen Produkte würde einerseits die lokalen Produzenten utnerstützen und andererseits auch eine höhere Marge ermöglichen.

Fazit

Ich denke dass ein Einkaufszentrum keine großen Preis- noch Lokalitätsvorteile für die Südtiroler hätte – auch wenn es nur um Bekleidung ginge würden nur die Großen Ketten reingehen und diese sind schon in den Stadtzentren präsent, mit den gleichen Preisen. Neue Angebote würden kaum dazu kommen, unser Einzugsgebiet ist einfach zu klein, wenn genug Käufer da wären, gab es sie schon.

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16 Gedanken zu “Einkaufszentrum für Südtirol – ja, nein, aber

  1. Gut, die Direkte Demokratie so wie wir sie wollten, haben wir noch nicht… meine Meinung ist: sonst hätten wir schon längst ein großes Einkaufszentrum in Südtirol. Einige Infos zur Direkten Demokratie bei einem unserer Nachbarn – Deutschland – findet man im folgenden – wo auf kommunaler und bundesebene schon längst entschieden werden kann: http://www.youtube.com/watch?v=9Lxnd2PIbnY

    • Nichts für ungut – aber nur durch direkte Demokratie wird nicht alles besser und nicht alle Projekte die bis jetzt nicht angegangen wurden werden auch nicht durchgehen.
      Am besten finde ich übrigens das Argument der DD-Befürworter, dass die vergangene Volksabstimmung daran gescheitert ist, dass sich die Bevölkerung von den Medien hat beeinflussen lassen. Da bin ich aber froh, dass wir keine direkte Demokratie haben, sonst würden ja die Entscheidungen von jenen getroffen die so blöd sind sich von den Medien beeinflussen zu lassen ;-).

  2. Gut, die Direkte Demokratie so wie wir sie wollten, haben wir noch nicht… meine Meinung ist: sonst hätten wir schon längst ein großes Einkaufszentrum in Südtirol. Einige Infos zur Direkten Demokratie bei einem unserer Nachbarn – Deutschland – findet man im folgenden – wo auf kommunaler und bundesebene schon längst entschieden werden kann: http://www.youtube.com/watch?v=9Lxnd2PIbnY

    • Nichts für ungut – aber nur durch direkte Demokratie wird nicht alles besser und nicht alle Projekte die bis jetzt nicht angegangen wurden werden auch nicht durchgehen.
      Am besten finde ich übrigens das Argument der DD-Befürworter, dass die vergangene Volksabstimmung daran gescheitert ist, dass sich die Bevölkerung von den Medien hat beeinflussen lassen. Da bin ich aber froh, dass wir keine direkte Demokratie haben, sonst würden ja die Entscheidungen von jenen getroffen die so blöd sind sich von den Medien beeinflussen zu lassen ;-).

  3. Lieber „DERFRANKIE“:
    vorerst bedanke ich mich für Ihr Interesse.

    Leider haben Sie dir beim Lesens einige Grundargumentationen aus den Augen verloren, denn:

    es wird auf einen guten Mix aus italienischen und deutschen Geschäften gepocht, und nicht wie Sie meinen von italienischen „Marken“…

    Dann sprechen wir uns für ein Innerstädtisches Einkaufszentrum im Bahnhofsareal aus, nicht neben der Autobahn auf der grünen Wiese. Jawohl innerstädtisch, damit der Stadtkern am Leben bleibt. Immerhin lernen wir von anderen Städten Europas.

    Zum Thema Kaufkraft:
    Innsbruck lebt seit Jahren von den Geldern der Südtiroler. Und Millionen gehen den Südtirolern aus den Taschen, das Geld könnte hier bleiben.
    Oder warum fahren tausende Südtiroler wöchentlich nach Innsbruck und nehmen Unannehmlichkeiten, wie Autobahn, damit verbundene Kosten und Stress in Kauf?

    Hier musste ich schmunzeln:
    „Möbel gibt es schon (Avanti), Elektronikartikel sind bei lokalen Händlern noch günstiger als beim Mediamarkt – oder man kauft sie online. Für Kosmetika und ähnlichen Artikeln gibt es bereits Discounter – und glaubt mir, die Preise werden dem lokalen Gefüge angepasst. Das heißt wenn die Windeln hier 5x so teuer sind wie in Österreich, dann werden sie halt für 4x so teuer angeboten.“
    🙂 Natürlich…. bei den lokalen Händlern kostet es weniger… Avanti ist ja schön. Auffallend ist, Innsbruck hat mehrere Möbelketten: KIKA, Möbelix, AVANTI, IKEA… und mehrere lokale, welche vergleichbar sind mit Etschlandmöbel und Jungmann.

    Zum Thema „Tante-Emma-Läden“, die ich lieber als kostbare Nahversorger bezeichne:
    Die braucht es und wird es auch in Zukunft geben. Oder hat InterSpar in Bozen, Meran und St. Lorenzen (Bruneck) Probleme für die Nahversorger gebracht? Nein? Dann wird es auch keine große Änderung geben, wenn das Einkaufszentrum da ist.
    Verschiebungen ja, aber sie werden nicht aus Südtirols kleinen Dörfer verschwinden.

    Und außerdem werden hier Beispiele aus Deutschland gebracht, wo 5 Riesen-Einkaufszentren UM DIE STADT gebaut worden wurden. Das ist sicher nicht erstrebenswert.

    Den Rest lassen wir mal dahingestellt, ich glaube der Leser dieses Artikels hat es aber bestimmt verstanden: Sie haben sich ein Eigentor geschossen.
    Wollen Sie sich überzeugen? Dann fahren Sie mal an einem Samstag wie diesen nach Innsbruck ins DEZ, vielleicht treffen sie den einen oder anderen Südtiroler Politiker der Partei beim Shoppen… Ist mir schon passiert!
    Sie können gerne weiterhin gegen die Meinung und die Stimme des Volkes schreiben, es ist Werbung für unser gutes Projekt.

    Ich fand den Artikel übrigens genauso passend, wie Spaghetti mit Knödel. Na, dann prost Mahlzeit!

    • Ich möchte nur nochmal drauf hinweisen, dass Einkaufszentrum und Stadtnähe aus Markttechnischen erwägungen, um die geht es, nicht um das was die Kunden wollen, nicht erstrebenswert ist. Es gibt ein paar kleine Ausnahmen (auch in Innsbruck – den Sillpark) wo Einkaufszentrum ähnlich ein Geschäftskomplex entsteht, gerade entgegen großen Eionkaufzentren ist = es lohnt sich nur abseits von Stadtzentren.

      Wenn wir jetzt Argumente wie Kundendichte, Einzugsgebiet usw außen vor lassen (alles Argumente die gegen große Einkaufszentren in Südtirol sprechen) bin ich immer noch der Meinung dass sich nichts ändern würde. Die famosen Windeln würden immer noch mehr kosten als in Innsbruck und auch wenn ein Ikea käme wären die Preise höher als in Innsbruck – Ikea macht nähmlich die Preise auf Länderbasis und die sind in Italien höher als in Österreich. Warum es in Italien keine Kika, Möbelix und Co gibt ist eifnach zu erklären – Italiener sind sehr konservativ was die Möbelwahl angeht. Italienische Marken wie B&B, Poltrone e Sofa usw sind die Ketten die Funktionieren – und auch sie sind schon in Bozen. Diese Ketten findet man übrigens nicht im Ausland. Geben wir es zu, unser Geschmack ist eher nördlich der Alpen (was Möbel angeht) angesiedelt – auch deswegen sind unsere lokalen Möbelgeschäfte anders als jene in Trient oder Verona.

      Mich würde ja interessieren welche Marken, die noch nicht im Bozner Zentrum präsent sind, in diesem Einkaufszentrum untergebracht werden sollen.

      Und das mit dem Eigentor habe cih zwar nicht verstanden, und Botschaft von Spaghetti mit Knödel ist nicht kulinarisch zu verstehen – es symbolisiert uns Südtiroler… wie war das gleich mit dem Bestreben eines Mix aus deutschen und italienischen Geschäften?

  4. Lieber „DERFRANKIE“:
    vorerst bedanke ich mich für Ihr Interesse.

    Leider haben Sie dir beim Lesens einige Grundargumentationen aus den Augen verloren, denn:

    es wird auf einen guten Mix aus italienischen und deutschen Geschäften gepocht, und nicht wie Sie meinen von italienischen „Marken“…

    Dann sprechen wir uns für ein Innerstädtisches Einkaufszentrum im Bahnhofsareal aus, nicht neben der Autobahn auf der grünen Wiese. Jawohl innerstädtisch, damit der Stadtkern am Leben bleibt. Immerhin lernen wir von anderen Städten Europas.

    Zum Thema Kaufkraft:
    Innsbruck lebt seit Jahren von den Geldern der Südtiroler. Und Millionen gehen den Südtirolern aus den Taschen, das Geld könnte hier bleiben.
    Oder warum fahren tausende Südtiroler wöchentlich nach Innsbruck und nehmen Unannehmlichkeiten, wie Autobahn, damit verbundene Kosten und Stress in Kauf?

    Hier musste ich schmunzeln:
    „Möbel gibt es schon (Avanti), Elektronikartikel sind bei lokalen Händlern noch günstiger als beim Mediamarkt – oder man kauft sie online. Für Kosmetika und ähnlichen Artikeln gibt es bereits Discounter – und glaubt mir, die Preise werden dem lokalen Gefüge angepasst. Das heißt wenn die Windeln hier 5x so teuer sind wie in Österreich, dann werden sie halt für 4x so teuer angeboten.“
    🙂 Natürlich…. bei den lokalen Händlern kostet es weniger… Avanti ist ja schön. Auffallend ist, Innsbruck hat mehrere Möbelketten: KIKA, Möbelix, AVANTI, IKEA… und mehrere lokale, welche vergleichbar sind mit Etschlandmöbel und Jungmann.

    Zum Thema „Tante-Emma-Läden“, die ich lieber als kostbare Nahversorger bezeichne:
    Die braucht es und wird es auch in Zukunft geben. Oder hat InterSpar in Bozen, Meran und St. Lorenzen (Bruneck) Probleme für die Nahversorger gebracht? Nein? Dann wird es auch keine große Änderung geben, wenn das Einkaufszentrum da ist.
    Verschiebungen ja, aber sie werden nicht aus Südtirols kleinen Dörfer verschwinden.

    Und außerdem werden hier Beispiele aus Deutschland gebracht, wo 5 Riesen-Einkaufszentren UM DIE STADT gebaut worden wurden. Das ist sicher nicht erstrebenswert.

    Den Rest lassen wir mal dahingestellt, ich glaube der Leser dieses Artikels hat es aber bestimmt verstanden: Sie haben sich ein Eigentor geschossen.
    Wollen Sie sich überzeugen? Dann fahren Sie mal an einem Samstag wie diesen nach Innsbruck ins DEZ, vielleicht treffen sie den einen oder anderen Südtiroler Politiker der Partei beim Shoppen… Ist mir schon passiert!
    Sie können gerne weiterhin gegen die Meinung und die Stimme des Volkes schreiben, es ist Werbung für unser gutes Projekt.

    Ich fand den Artikel übrigens genauso passend, wie Spaghetti mit Knödel. Na, dann prost Mahlzeit!

    • Ich möchte nur nochmal drauf hinweisen, dass Einkaufszentrum und Stadtnähe aus Markttechnischen erwägungen, um die geht es, nicht um das was die Kunden wollen, nicht erstrebenswert ist. Es gibt ein paar kleine Ausnahmen (auch in Innsbruck – den Sillpark) wo Einkaufszentrum ähnlich ein Geschäftskomplex entsteht, gerade entgegen großen Eionkaufzentren ist = es lohnt sich nur abseits von Stadtzentren.

      Wenn wir jetzt Argumente wie Kundendichte, Einzugsgebiet usw außen vor lassen (alles Argumente die gegen große Einkaufszentren in Südtirol sprechen) bin ich immer noch der Meinung dass sich nichts ändern würde. Die famosen Windeln würden immer noch mehr kosten als in Innsbruck und auch wenn ein Ikea käme wären die Preise höher als in Innsbruck – Ikea macht nähmlich die Preise auf Länderbasis und die sind in Italien höher als in Österreich. Warum es in Italien keine Kika, Möbelix und Co gibt ist eifnach zu erklären – Italiener sind sehr konservativ was die Möbelwahl angeht. Italienische Marken wie B&B, Poltrone e Sofa usw sind die Ketten die Funktionieren – und auch sie sind schon in Bozen. Diese Ketten findet man übrigens nicht im Ausland. Geben wir es zu, unser Geschmack ist eher nördlich der Alpen (was Möbel angeht) angesiedelt – auch deswegen sind unsere lokalen Möbelgeschäfte anders als jene in Trient oder Verona.

      Mich würde ja interessieren welche Marken, die noch nicht im Bozner Zentrum präsent sind, in diesem Einkaufszentrum untergebracht werden sollen.

      Und das mit dem Eigentor habe cih zwar nicht verstanden, und Botschaft von Spaghetti mit Knödel ist nicht kulinarisch zu verstehen – es symbolisiert uns Südtiroler… wie war das gleich mit dem Bestreben eines Mix aus deutschen und italienischen Geschäften?

  5. Das sehe ich anders… Die Südtiroler wollen ein Einkaufszentrum, also sollen sie auch eines bekommen. Es sprechen doch eindeutig mehr Gründe dafür.

    In anderen Städten Europas, schaut euch die Schweiz, Deutschland, England an – ist es eine völlig normale Sache… und dort macht nicht ein Laden, nach dem anderen dicht, wie in Südtirol….. ohne Einkaufszentrum!!!!!

    KEIN WUNDER – DIE LEUTE KAUFEN GEHEN GAR NICHT MEHR IN DIE STADT, SIE FAHREN DIREKT IN DIE EINKAUFSZENTREN AUSSERHALB SÜDTIROLS!!!

    Ausserdem ist Shopping mehr wie gesellschaftsfähig.

    Wach auf Südtirol, wir schreiben bald das Jahr 2010 und leben noch immer wie Anno 1980.

    • Liebe Sonja,
      leider geht es in der Geschäftswelt sehr wenig darum was die Kunden wollen – außer es geht darum mehr Geld aus unseren Taschen zu ziehen. Das heißt nicht dass wir als Konsumenten keine Macht haben – ein einfaches Beispiel (auch wenn es schon über 10 Jahre her ist) war der Shell Boykott zum Thema Brent Spa.

      Was wir uns aber wirklich fragen müssen ist was wir uns von einem Einkaufszentrum erhoffen. Ich bin weder gegen Shopping noch gegen günstigen Einkauf – aber die Motive sollten unser Handeln antreiben.

      Wollen wir günstiger einkaufen?
      Anscheinend ist das nicht die Triebfeder – denn obwohl einige Artikel in Innsbruck und Verona günstiger sind, sind die meisten gleich Teuer und die Fahrtkosten/Autobahn usw. machen das Shopping-Erlebnis mehr zu einem Ausflug, denn eine Notwendigkeit. Ich bin überzeugt, dass jemand der sich es nicht leisten kann in Südtirol einzukaufen auch nicht das Geld hat eine Fahrt nach Innsbruck zu machen. Denn wenn man die Parkplätze der Einkaufszentren beobachten findet man wenig „Arme“ bzw. „Sozial Schwache“. Einkaufszentren sind auch nicht dafür bekannt dass sie besonders billig sind.

      Wollen wir mehr Auswahl?
      Dann stimmt man am besten mit den Füßen ab und kauft nicht mehr in den Geschäften ein die ihr Warensortiment mehr für Touristen oder eben eine bestimmte Käuferschicht ausrichten. Kaufleute sind keine Ideologen – sie verkaufen was die Kundschaft will. Wenn die Kundschaft genug wegbleibt und ihnen sagt was sie anstelle haben sollten stellen sie um. Ein Einkaufszentrum macht da keinen Unterschied – da werden auch nicht vorher die Südtiroler gefragt welche Läden reinkommen und was angeboten wird.

  6. Das sehe ich anders… Die Südtiroler wollen ein Einkaufszentrum, also sollen sie auch eines bekommen. Es sprechen doch eindeutig mehr Gründe dafür.

    In anderen Städten Europas, schaut euch die Schweiz, Deutschland, England an – ist es eine völlig normale Sache… und dort macht nicht ein Laden, nach dem anderen dicht, wie in Südtirol….. ohne Einkaufszentrum!!!!!

    KEIN WUNDER – DIE LEUTE KAUFEN GEHEN GAR NICHT MEHR IN DIE STADT, SIE FAHREN DIREKT IN DIE EINKAUFSZENTREN AUSSERHALB SÜDTIROLS!!!

    Ausserdem ist Shopping mehr wie gesellschaftsfähig.

    Wach auf Südtirol, wir schreiben bald das Jahr 2010 und leben noch immer wie Anno 1980.

    • Liebe Sonja,
      leider geht es in der Geschäftswelt sehr wenig darum was die Kunden wollen – außer es geht darum mehr Geld aus unseren Taschen zu ziehen. Das heißt nicht dass wir als Konsumenten keine Macht haben – ein einfaches Beispiel (auch wenn es schon über 10 Jahre her ist) war der Shell Boykott zum Thema Brent Spa.

      Was wir uns aber wirklich fragen müssen ist was wir uns von einem Einkaufszentrum erhoffen. Ich bin weder gegen Shopping noch gegen günstigen Einkauf – aber die Motive sollten unser Handeln antreiben.

      Wollen wir günstiger einkaufen?
      Anscheinend ist das nicht die Triebfeder – denn obwohl einige Artikel in Innsbruck und Verona günstiger sind, sind die meisten gleich Teuer und die Fahrtkosten/Autobahn usw. machen das Shopping-Erlebnis mehr zu einem Ausflug, denn eine Notwendigkeit. Ich bin überzeugt, dass jemand der sich es nicht leisten kann in Südtirol einzukaufen auch nicht das Geld hat eine Fahrt nach Innsbruck zu machen. Denn wenn man die Parkplätze der Einkaufszentren beobachten findet man wenig „Arme“ bzw. „Sozial Schwache“. Einkaufszentren sind auch nicht dafür bekannt dass sie besonders billig sind.

      Wollen wir mehr Auswahl?
      Dann stimmt man am besten mit den Füßen ab und kauft nicht mehr in den Geschäften ein die ihr Warensortiment mehr für Touristen oder eben eine bestimmte Käuferschicht ausrichten. Kaufleute sind keine Ideologen – sie verkaufen was die Kundschaft will. Wenn die Kundschaft genug wegbleibt und ihnen sagt was sie anstelle haben sollten stellen sie um. Ein Einkaufszentrum macht da keinen Unterschied – da werden auch nicht vorher die Südtiroler gefragt welche Läden reinkommen und was angeboten wird.

  7. Ich finde die Argumente recht interessant, es scheint sich eine breite Diskussion um das Thema entwickelt zu haben!

    Bevor ich im Jahr 2006 in Wien zu studieren begonnen habe, war ich eigentlich auch immer für Einkaufszentren in Südtirol, generell sind sie billiger, shopping wird darin zum Event/Erlebnis, nicht zuletzt sind sie praktischer, weil sie (im Idealfall) eine sehr große Auswahl bieten!

    Mein Studium und die Unabhängigkeit, sich selbst versorgen zu können haben mich jedoch in vieler Hinsicht ziemlich stark verändert: in Wien versuche ich in erster Linie auf Märkten einzukaufen (Naschmarkt mit dem Bike 5 min entfernt, und meistens sogar billiger als die großen Ketten), achte sehr genau darauf regionale und saisonale Produkte zu kaufen (wer braucht im Winter schon Erdbeeren und Paprika??) und mache mir grundsätzlich viel mehr Gedanken über meinen Konsum: Was brauche ich wirklich und warum?? Und vor allem: Ist/Muss immer der Preis entscheidend sein? Gerade als Student gerät man mit dieser Herangehensweise sehr schnell in Gewissenskonflikte… Auch ich kann also nicht auf Hofer und Billa verzichten, hasse es aber, dass mir dies bei bestimmten Produkten als letzter Ausweg bleibt… Ein alternativer Ausweg könnte das (gerade unter linken Studenten sehr beliebte) Containering bieten, das ist allerdings auch in Österreich illegal (man darf keine verfallene Produkte stehlen -> wohl zu eindeutige System kritik)…

    Wenn ich zuhause in Südtirol bin, finde ich es eigentlich immer wieder ganz nett, in „relativ kleinen“ Geschäften einzukaufen und damit sind ganz sicher nicht die Geschäfte unter den Bozner Lauben gemeint… Mit den Discountern, welche in den letzten Jahren vermehrt geöffnet haben, hat sich im Lebensmittelsektor eine recht interessante Alternative herausgebildet, diese machen den Dorfläden natürlich zu schaffen…

    Aus meiner Perspektive gibt es in Südtirol alles in allem genug Wettbewerb, ich finde ein Einkaufszentrum deshalb nicht unbedingt notwendig, auch wenn in selbigen sicherlich viele Produkte billiger (dies steht für mich außer Frage) angeboten werden könnten…

  8. Ich finde die Argumente recht interessant, es scheint sich eine breite Diskussion um das Thema entwickelt zu haben!

    Bevor ich im Jahr 2006 in Wien zu studieren begonnen habe, war ich eigentlich auch immer für Einkaufszentren in Südtirol, generell sind sie billiger, shopping wird darin zum Event/Erlebnis, nicht zuletzt sind sie praktischer, weil sie (im Idealfall) eine sehr große Auswahl bieten!

    Mein Studium und die Unabhängigkeit, sich selbst versorgen zu können haben mich jedoch in vieler Hinsicht ziemlich stark verändert: in Wien versuche ich in erster Linie auf Märkten einzukaufen (Naschmarkt mit dem Bike 5 min entfernt, und meistens sogar billiger als die großen Ketten), achte sehr genau darauf regionale und saisonale Produkte zu kaufen (wer braucht im Winter schon Erdbeeren und Paprika??) und mache mir grundsätzlich viel mehr Gedanken über meinen Konsum: Was brauche ich wirklich und warum?? Und vor allem: Ist/Muss immer der Preis entscheidend sein? Gerade als Student gerät man mit dieser Herangehensweise sehr schnell in Gewissenskonflikte… Auch ich kann also nicht auf Hofer und Billa verzichten, hasse es aber, dass mir dies bei bestimmten Produkten als letzter Ausweg bleibt… Ein alternativer Ausweg könnte das (gerade unter linken Studenten sehr beliebte) Containering bieten, das ist allerdings auch in Österreich illegal (man darf keine verfallene Produkte stehlen -> wohl zu eindeutige System kritik)…

    Wenn ich zuhause in Südtirol bin, finde ich es eigentlich immer wieder ganz nett, in „relativ kleinen“ Geschäften einzukaufen und damit sind ganz sicher nicht die Geschäfte unter den Bozner Lauben gemeint… Mit den Discountern, welche in den letzten Jahren vermehrt geöffnet haben, hat sich im Lebensmittelsektor eine recht interessante Alternative herausgebildet, diese machen den Dorfläden natürlich zu schaffen…

    Aus meiner Perspektive gibt es in Südtirol alles in allem genug Wettbewerb, ich finde ein Einkaufszentrum deshalb nicht unbedingt notwendig, auch wenn in selbigen sicherlich viele Produkte billiger (dies steht für mich außer Frage) angeboten werden könnten…

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